Immer nah an den Konsumentenwünschen

Reformulierung bedeutet im Lebensmittelbereich, dass bestehende Rezepturen verändert werden, und zwar so, dass beispielsweise weniger Zucker, Salz und/oder Fett im Endprodukt enthalten sind. Durch solche Änderungen kann etwa der Süßgeschmack reduziert oder der Energiegehalt des Lebensmittels gesenkt werden.

Mit der „Nationalen Reduktions- und Innovationstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten (NRI)“ der Bundesregierung soll das ambitionierte Ziel verfolgt werden, durch Veränderungen der Rezepturen industriell gefertigter Lebensmittel den Gesundheitsstatus in der Bevölkerung zu verbessern. Insgesamt soll ein gesundheitsförderlicher Lebensstil etabliert werden. „Der Schlüssel dazu liegt unter anderem in der Verbesserung der Ernährungskompetenz in allen Lebensphasen“, so die Bundesregierung 2018. Die Reduktions- und Innovationstrategie basiert auf freiwilligen Prozess- und Zielvereinbarungen der beteiligten Branchen.

Reformulierung: Die Süßwarenindustrie ist schon seit langem aktiv

Auch die Süßwarenindustrie ist schon lange auf dem Feld der Reformulierung und der Entwicklung von innovativen Produkten aktiv. Bereits heute gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Produkten in unterschiedlichen Verpackungs- und Portionsgrößen. Neben den klassischen, traditionellen Produkten, die seit Jahren erfolgreich am Markt sind und unverändert bestehen bleiben dürfen müssen, gibt es eine Reihe von Varianten mit reduziertem Zucker-, Fett- bzw. Salzgehalt, gluten- und laktosefreie Erzeugnisse sowie weitere innovative Produkte. So kann der Verbraucher eigenständig entscheiden, ob er ein Lebensmittel mit reduziertem Zucker-, Fett- und/oder Salzgehalt auswählt oder doch lieber zum „Klassiker“ greift.

Verordnungen und Richtlinien, Technologie, Produktsicherheit: Es gibt Grenzen für die Reformulierung

Aber: Der Veränderung von Rezepturen von Süßwaren sind Grenzen gesetzt, und diese sind unterschiedlicher Natur. So schreiben die EU-Kakaorichtlinie bzw. die Deutsche Kakaoverordnung beispielsweise gesetzlich vor, wie hoch der Kakaobuttergehalt in Schokolade mindestens sein muss. Eine Reduzierung des Fettgehaltes ist daher nur in dem vorgegebenen Rahmen möglich. Zudem sind technologische Herausforderungen zu nennen. Denn große Veränderungen können sich natürlich auch auf den Geschmack, die Textur und die Optik des Produktes auswirken. Und ein Keks sollte ja immer noch nach Keks schmecken, sonst ist der Genuss dahin. Zu guter Letzt sei die Produktsicherheit erwähnt. Zucker und Salz sind oftmals essenziell für die Produkthaltbarkeit – eine Reduzierung stößt also auch hier an ihre Grenzen. Aktuell gibt es zu diesem Themengebiet einige spannende Forschungsvorhaben. In Zukunft ist technologisch sicher noch einiges mehr möglich.
 

Verbrauchergerecht: Es gibt eine vielfältige Produktpalette mit allerhand Packungsgrößen

Neben den Lebensmittelinhaltsstoffen spielt die Verzehrmenge eine entscheidende Rolle dabei, ob sich Essgewohnheiten auf die Gesundheit auswirken können. Auch hier erleichtert die Süßwarenindustrie dem Verbraucher das Leben. Die Produktpalette bietet allerhand Packungsgrößen an – bis hin zum z. B. Mini- und Einzelriegel oder einzeln verpackten Portionsbeutelchen. Da fällt es leichter, eine kleine Portion bewusst zu genießen. Und wenn es doch einmal die größere Packung ist, bleibt das Produkt durch wiederverschließbare Verpackungen gut geschützt.

Reformulierte Erzeugnisse finden sich auch bei den von manchen Gruppierungen als „Kinder-Süßwaren“ bezeichneten Produkten. Denn anders als oft behauptet, enthalten diese im Vergleich zum jeweiligen Standardprodukt nicht mehr, sondern teilweise weniger Zucker, Fett oder Salz als vergleichbare Traditionsprodukte. Die Süßwarenkategorie verfügt ohnehin traditionell über ein buntes und farbenfrohes Segment für Jung und Alt. Weitere Informationen finden Sie auch in diesem Video.

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