
Wie Linsen, Kichererbsen und Co. das Sortiment an Knabberartikeln bereichern
Hülsenfrüchte: Nährstoffreiche Samen mit langer Geschichte
Als Hülsenfrüchte (auch Leguminosen genannt) gelten u. a. essbare Samen, die in einer Hülse heranreifen und der Pflanzenfamilie Fabaceae angehören. Dazu gehören Linsen, Erbsen und Bohnen sowie Soja. Meistens werden Hülsenfrüchte überreif geerntet und dann in trockener Form verarbeitet und verkauft. Es gibt aber auch frische Varianten wie grüne Erbsen, grüne Bohnen oder Edamame (der Begriff stammt aus dem Japanischen und weist darauf hin, dass die Sojabohnen unreif – also noch grün – geerntet wurden).
Hülsenfrüchte blicken auf eine weitreichende Geschichte zurück. Erste Hinweise auf den menschlichen Anbau von Bohnen, Kichererbsen und Linsen finden sich schon 7.000 bis 8.000 v. Chr. Heute zeichnen sich die Samen vor allem durch ihre ökologische Effizienz aus: Hülsenfrüchte kommen im Vergleich mit anderen Proteinquellen und Kulturpflanzen als wahre Wasserspar-Champions daher. Zudem bilden viele Arten in ihren Wurzelknötchen in Symbiose mit bestimmten Bakterien Stickstoff, den sie dort gleichzeitig einlagern und für die eigene Nährstoffversorgung nutzen können. Somit werden Hülsenfrüchte in der Landwirtschaft auch als Zwischenfrüchte dafür genutzt, um nährstoffarme Böden mit Stickstoff zu versorgen und tragen somit zu einer verbesserten Bodenfruchtbarkeit bei. In der weltweiten Landwirtschaft sind sie deshalb auch als „Bodenbildner“ bekannt.
Trockene Hülsenfrüchte sind in Deutschland bisher vor allem Importprodukte. Gleichzeitig gibt es eine steigende Tendenz bei frischen Hülsenfrüchten: Seit dem Jahr 2013 konnte die Anbaufläche von frischen Hülsenfrüchten hierzulande nahezu verdreifacht werden. Durch die 2012 ins Leben gerufene Eiweißpflanzenstrategie, im Rahmen derer der Anbau und die Nutzung heimischer Eiweißpflanzen gefördert werden soll, soll die Anbaufläche bis zum Jahr 2030 noch weiter ansteigen, sodass künftig auf circa 10 Prozent der deutschen Ackerfläche Hülsenfrüchte angebaut werden. Für eine nachhaltige Landwirtschaft ist diese Eiweißstrategie – und sind damit auch Hülsenfrüchte – von zentraler Bedeutung.
Hülsenfrüchte stehen für Vielfalt in der Küche
In der Küche zeigen Hülsenfrüchte ihre Vielseitigkeit. Das zeigt auch ein Blick auf die internationale Küche. Denn weltweit finden sich Hülsenfrüchte in diversen Ländern als fester Bestandteil in der regionalen und überregionalen Ernährung wieder. Dennoch muss es natürlich nicht immer gleich ein aufwendiges Gericht sein: Orientalisches Hummus, vegetarische Linsenbolognese oder die süße Adzuki-Bohnenpaste aus Japan sind ebenso lecker wie Falafel, Chili con Carne bzw. Chili sin Carne oder der klassische Linseneintopf in Mitteleuropa. Der Internationale Tag der Hülsenfrüchte ist gleichzeitig eine Einladung, den kulinarischen Horizont ein wenig zu erweitern und neue Rezepte auszuprobieren.
Hülsenfrüchte als knusprige Begleiter zum Snacken
Auch in der Welt der Snacks haben Hülsenfrüchte längst ihren Platz gefunden. In Ergänzung zu Kartoffelchips oder Erdnüssen setzen viele Markenhersteller inzwischen auf innovative Alternativen. Ob als Begleiter für den gemütlichen Fernsehabend, als ausgefallene Fingerfood-Option für Gäste oder als praktische Zwischenmahlzeit im Büro – die auf Hülsenfrüchten basierenden Produkte passen zu zahlreichen Gelegenheiten und sind zudem noch meist von Natur aus glutenfrei. So finden Interessierte inzwischen eine recht große Vielfalt an Produkten in den Regalen der Lebensmitteleinzelhändler, darunter Linsen- und Kichererbsen-Chips, Linsen-Cracker und Bohnen-Sticks oder aber schlicht getrocknete, fein geröstete und exotisch gewürzte Hülsenfrüchte als Teil von Nuss- und Saaten-Mischungen.
Hülsenfrüchte sind echte Alleskönner
Hülsenfrüchte sind weit mehr als nur eine Küchenzutat – sie sind gleichzeitig ein Symbol für eine ressourcenschonende Landwirtschaft. Durch ihren vergleichsweise geringen Wasserverbrauch beim Anbau sowie ihre Fähigkeit, Stickstoff zu bilden und zu binden, sind die kleinen Samen ein wichtiger Baustein für das Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele 2030.