Deutsche Sportvereine zählten im Jahr 2020 insgesamt über 24 Millionen Mitglieder

Deutsche Sportvereine zählten im Jahr 2020 insgesamt über 24 Millionen Mitglieder

Denken wir an Sport und Vereine in Deutschland, fällt den meisten wohl zuerst die Sportart Fußball und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ein. Das ist auch kein Wunder, denn Fußball verkörpert in der Bundesrepublik den Breitensport schlechthin. Und der Deutsche Fußball-Bund ist nach Mitgliedern gerechnet der größte nationale Sport-Fachverband der Welt. Er verzeichnete im Jahr 2020 insgesamt 7,2 Millionen Mitglieder.

Sportvereine erfüllen wichtige gesellschaftliche Funktionen

Insgesamt zählten die deutschen Sportvereine im vergangenen Jahr über 24 Millionen Mitglieder, meldete Statista im November 2020 und Oktober 2021. Und während die Anzahl der Sportvereine leicht rückläufig war, konnte die Zahl der Mitglieder in den Vereinen in Summe laut Statistikern sogar um knapp 300.000 Mitgliedschaften gesteigert werden. 88.000 Sportvereine sorgten in Deutschland im Jahr 2020 dafür, dass Jung und Alt einen leichten und günstigen Zugang zu Sportstätten und Sportgeräten haben. Günstig ist hier ein wichtiges Schlagwort: Laut Statista-Angaben zahlen Erwachsene für ihre Mitgliedschaft im Sportverein im Mittel etwa 6,30 Euro pro Monat. Das soziale Miteinander, der Austausch unter sportlich Gleichgesinnten, die gemeinsame Verantwortung für den „eigenen“ Verein und natürlich die gemeinsame körperliche Aktivität wie auch die in der Breite gelebte Fairness im Wettkampf erfüllen wichtige gesellschaftliche Funktionen.

Der Rückgang mit etwas über 200 geschlossenen Vereinen fiel im Jahresvergleich 2019/2020 eher verhalten aus. Bereits seit dem Jahr 2011 ist Zahl der Vereine in Deutschland rückläufig. Damals wurden noch über 91.000 Sportorganisationen gezäht. Doch vor dem Jahrtausendwechsel lag die Zahl der Vereine auch schon einmal deutlich unter 88.000. Die Zahlen schwanken also.

Fußball- und Turnvereine stehen hoch im Kurs

Männer sind häufiger im Sportverein aktiv als Frauen: Mehr als ein Drittel der Männer sind organisierte „Sportler“. Demgegenüber steht nur etwa ein Viertel der Frauen. Statista hat ermittelt, dass Männer vor allem eine Mitgliedschaft in Fußballvereinen favorisieren, während Frauen sich in Turnvereinen organisieren. In puren Fitnessreinrichtungen, die ja aber häufig Wirtschaftsbetriebe darstellen, zahlen übrigens mehr als 10 Millionen Bürgerinnen und Bürger Mitgliedsbeiträge.

Viele Senioren sind im Verein aktiv

Als wichtigste Gründe zum Sporttreiben führen die Deutschen laut einer weiteren Statista-Umfrage die Förderung der eigenen Gesundheit sowie den Ausgleich im Alltag an. Rund 15 Prozent der Sporttreibenden waren sogar täglich aktiv, die Hälfte der Befragten immerhin mehrmals pro Woche. Und: Laut Deutschem Olympischen Sportbund (DOSB), so Statista, waren im vergangenen Jahr 80 Prozent der Jungen von 7 bis 14 Jahren Mitglied im Sportverein. Und: Bei Männern über 60 Jahren war noch mehr als jeder Vierte im Verein aktiv.

Doch es gibt durchaus warnende Rufe. So verwies der DOSB auch auf eigene Berechnungen und sieht nicht nur die Zahl der Vereine sinkend, sondern beklagt auch rückläufige Mitgliedschaften – vor allem bei Kindern und Jugendlichen. So besteht die Sorge, dass die andauernde Coronapandemie und zeitweise Zwangsschließungen während der Lockdowns den so wichtigen Zugang zum Sport für die jüngsten und jungen Menschen in unserer Gesellschaft am Ende dauerhaft unterbindet – und sich so der bereits vielfach beklagte Bewegungsmangel in Deutschland weiter ausbreiten könnte.

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